Controlling & Benchmarks  Destination  Hotellerie  Gastronomie 

Erstellt: 16.12.2025
uservon Thomas Steiner
MA BSc. Thomas Steiner

MA BSc. Thomas Steiner

Managing Partner

Innsbruck & Südtirol, Österreich

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Faktencheck Wintersaison 2025/2026: Solide Ausgangslage im Alpenraum – positive Tendenzen mit regionalen Unterschieden

Saisonstart unter wechselhaften Vorzeichen:

Mit dem Start der Wintersaison und den ersten Schneefällen in den alpinen Destinationen ist der Winter 2025/26 angelaufen. Gleichzeitig deuten die aktuellen Wetterprognosen auf milde Temperaturen bis Weihnachten hin. Erfahrungsgemäß kann dies in der frühen Saisonphase Einfluss auf das kurzfristige Buchungsverhalten haben. Umso relevanter ist ein faktenbasierter Blick auf die aktuellen Buchungsstände und Preisniveaus.
Grundlage der Analyse ist ein gemeinsamer Faktencheck von Kohl > Partner und RateBoard.

Nachfrageentwicklung: Alpenraum über Vorjahr – Dynamik regional unterschiedlich

Der Alpenraum liegt zum aktuellen Zeitpunkt über dem Vergleichsniveau des Vorjahres. Die durchschnittliche Auslastung steigt von 34 % auf 39 %. Damit zeigt sich eine verbesserte Nachfragebasis für den Winter 2025/26.

Innerhalb des Alpenraums zeigen sich deutliche Unterschiede: Tirol erreicht mit einer Auslastung von 49 % den höchsten aktuellen Wert und verzeichnet mit +8 % auch den stärksten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Südtirol verbessert sich auf 39 % Auslastung (+4,9 %) und liegt damit im Mittelfeld des Alpenraums. Bayern weist mit 27 % lediglich moderate Zuwächse auf und bleibt weiterhin deutlich hinter den beiden alpinen Kernregionen zurück.

Auslastung_Destinationen_Winter 2025_26

Preisdurchsetzung: Anstieg vorhanden, Preismacht regional unterschiedlich

Auch bei der Preisdurchsetzung zeigt sich im Alpenraum insgesamt ein Anstieg. Der durchschnittliche Zimmerpreis erhöht sich von € 327 auf € 350 (+7 %). Südtirol bestätigt seine Position als Preisführer mit einem durchschnittlichen ADR von € 371 (+9 %). Neben der grundsätzlich starken Marktposition dürfte hier auch die internationale Aufmerksamkeit im Zusammenhang mit den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand–Cortina eine Rolle spielen. Tirol erreicht einen durchschnittlichen Zimmerpreis von € 367 (+4 %). Der ADR in Bayern bleibt mit € 245 klar unter dem alpinen Niveau, zeigt mit einer Steigerung von 5 % jedoch eine stabile Preisdynamik.

ADR_Destinationen_Winter 2025_26

Fazit: Solide Ausgangslage mit positiven Tendenzen und zunehmender Differenzierung zwischen den Destinationen.

Die Buchungsvorschau für den Winter 2025/26 zeigt ein stabiles, aber differenziertes Marktumfeld. Nachfrage und Durchschnittspreise liegen über dem Vorjahr, gleichzeitig nimmt die Spreizung zwischen den Destinationen weiter zu.

Aus Sicht von Thomas Steiner, Managing Partner von Kohl > Partner, bietet die aktuelle Buchungslage eine stabile Ausgangsbasis, ersetzt jedoch keine aktive betriebswirtschaftliche Steuerung: „Die Buchungsstände sind eine gute Grundlage, entscheidend für den Saisonerfolg ist jedoch das Ergebnis. Die weiterhin hohe Kostenstruktur macht ein laufendes Controlling unerlässlich. Nur wenn Erlöse und Kosten gemeinsam betrachtet und Abweichungen frühzeitig erkannt werden, lässt sich die Saison wirtschaftlich erfolgreich abschließen.“

Matthias Trenkwalder, Geschäftsführer von RateBoard, verweist hingegen auf die operative Perspektive und die Bedeutung datenbasierter Steuerung im Saisonverlauf: „Die Daten zeigen, dass sich ein wesentlicher Teil der Nachfrage weiterhin kurzfristig entscheidet. Für Betriebe wird es daher entscheidend sein, Buchungsfenster, Preisniveaus und Verfügbarkeiten laufend an die tatsächliche Nachfrage anzupassen und Forecasts regelmäßig zu aktualisieren."

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