Wer nicht investiert, der verliert auf jeden Fall!

Controlling & Benchmarks
Wer nicht investiert, der verliert auf jeden Fall!
Controlling & Benchmarks Hotellerie
Stefan Brida, MA
Senior Berater
Innsbruck, Österreich
stefan.brida@kohl-partner.at+43 512 214315+43 664 11 09 269Zum AutorDie Kohl > Partner Tourismusbenchmarks 2024 bieten präzise Einblicke in die Performance von über 250 Ferienhotels im Alpenraum. Diese Benchmarks sind von entscheidender Bedeutung für Banken, die die wirtschaftliche Situation ihrer Tourismuskunden korrekt einschätzen und fundierte Investitionsentscheidungen treffen müssen.
„Die Hotellerie zeigt sich weiterhin krisensicher. Die Ergebnisse konnten im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert werden. Es besteht trotzdem kein Grund zur Euphorie, denn wir befinden uns immer noch unter dem Ergebnisniveau von 2019. Die Belastungen durch steigende Kosten bleiben weiterhin hoch,“ so Stefan Brida, Controlling-Experte bei Kohl & Partner.
„Die Hotellerie zeigt sich weiterhin krisensicher. Die Ergebnisse konnten im Vergleich zum Vorjahr leicht gesteigert werden, doch wir befinden uns immer noch unter dem Ergebnisniveau von 2019. Die Belastungen durch steigende Kosten bleiben weiterhin hoch,“ so Stefan Brida, Controlling-Experte bei Kohl > Partner.
Die Auslastung zeigt eine positive Entwicklung, mit Vollbelegtagen, die je nach Betriebstyp um 0,5 bis 2 Prozent gestiegen sind. Auch beim Umsatz gibt es ein leichtes Plus von 3 bis 7 Prozent, was hauptsächlich auf verbesserte Preisdurchsetzungen zurückzuführen ist. Der Sommer 2024 verlief insgesamt erfreulich, während der Winter 2023/24 trotz regionaler Extremwetterlagen stabil war.
Das Konsumverhalten der Gäste zeigt eine klare Verschiebung. Zusatzumsätze im Getränkebereich haben sich leicht erholt, während sich der Wellnessbereich vielerorts rückläufig entwickelt. Dies ist eine Folge des veränderten Freizeitverhaltens und einer sinkenden Zahlungsbereitschaft in bestimmten Zielgruppen.
Die Wareneinsätze zeigen eine differenzierte Entwicklung. Im Getränkebereich steigen die Kosten, was sich in sinkenden Netto-Rohaufschlägen niederschlägt. Die Küchenumsätze konnten jedoch um 2 bis 3 Prozent zulegen, was durch Preisanpassungen erfolgreich kompensiert wurde. Dennoch bleiben die F&B-Rohaufschläge insgesamt unter Druck – besonders in Betrieben mit hohem Getränkeanteil.
Der größte Kostenfaktor bleibt auch 2024 der Personaleinsatz. Die Mitarbeiterkosten sind im Jahresvergleich um 6 bis 8 Prozent gestiegen – teils schneller als die Umsätze. Dies ist vor allem auf höhere kollektivvertragliche Mindestgehälter und steigende Lohnnebenkosten zurückzuführen.
Auf der Kostenseite zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die Energiekosten 2024 erstmals seit Jahren rückläufig sind und die Marketingbudgets im Branchenschnitt stabil bleiben, sorgen insbesondere steigende Provisionsaufwände durch OTAs und Kreditkartenkommissionen für zunehmenden finanziellen Druck – besonders für kleinere Betriebe.
Viele Ferienhotels konnten ihren Gross Operating Profit (GOP) leicht steigern. Die GOP-Marge bleibt jedoch weiterhin unter dem Niveau von 2019, was auf die anhaltend hohe Kostenbelastung hinweist.
Trotz der Herausforderungen zeigt sich die Ferienhotellerie robust, bleibt jedoch weiterhin unter dem Ergebnisniveau von 2019. Die aktuellen Kohl & Partner Benchmarks 2024 verdeutlichen eine zunehmende Spreizung zwischen den verschiedenen 12 Betriebstypen. Diese Unterschiede machen es für Banken und Investoren zunehmend schwieriger, Investitionsentscheidungen zu treffen, da die Renditepotenziale je nach Betriebsart und -größe stark variieren. Investitionsprojekte in kleineren Betrieben oder Betriebstypen mit wenigen Zusatzangeboten erfordern eine präzise Einschätzung der wirtschaftlichen Risiken.
Für Banken und Investoren bieten die detaillierten Benchmark-Daten eine wichtige Grundlage für die wirtschaftliche Plausibilisierung von Hotelprojekten. Sie ermöglichen eine fundierte Einschätzung der Renditepotenziale und unterstützen eine realistische Einschätzung der Finanzierungsmöglichkeiten.
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