Management in Zeiten der Krise
Covid-19
Management in Zeiten der Krise
Covid-19 Hotellerie
MBA Frank Reutlinger
Geschäftsführer
Zürich & Thun, Schweiz
frank.reutlinger@kohl-partner.ch+41 44 533 50 40+41 79 204 93 93Zum AutorDie Tourismuswirtschaft befindet sich in turbulenten Zeiten. Diese durchzustehen kostet uns einiges an Kraft. Jammern und tatenloses Zusehen werden jedoch die Probleme nicht lösen. Optimismus, Antriebskraft und Mut sind die Eigenschaften, die es in einer herausfordernden Phase braucht. In Krisenzeiten haben sich immer jene Unternehmer:innen bewährt, die im Stil selbstbewusster Kämpfer:innen das Jammern den Kolleg:innen überlassen haben. Daher: Mit welcher Einstellung gehe ich in die Zukunft? Geht es zum Aufbruch oder ins Jammertal? Das ist die Frage, die sich jeder selbst stellen sollte. Kohl > Partner hat für Sie 10 Tipps zur Krisenabwehr zusammengetragen.
1. Kein Jammern vor dem Gast
Halten Sie die Motivation hoch – bei sich selbst und den Mitarbeiter:innen. Gerade wir Touristiker:innen schaffen eine entspannte Atmosphäre, eine fröhliche Stimmung, eine Aus-Zeit vom Alltag und damit auch aus der Krise. Punkten Sie mit guter Laune! Jammern zerstört die Gastlichkeit.
2. Keine panischen Preissenkungen
Bei unüberlegten Preisnachlässen verliert man die Glaubwürdigkeit. Denken wir daran: Bei 10 % Preisminderung müsste eine Auslastungssteigerung von mindestens 17 % erreicht werden, um das gleiche Betriebsergebnis zu erreichen.
3. Bei Gästeanfragen schneller reagieren
Fast 60 % der Gäste fragen über das Internet an. Schneller zu antworten als andere ist in Krisenzeiten besonders wichtig: Beantworten Sie jede Anfrage innerhalb von 3 Stunden!
4. Internetauftritt verbessern
Die Aktualität der Homepage täglich kontrollieren, die Suchmaschinen-Optimierung mit Fachleuten bearbeiten, neue, bessere Online Plattformen suchen – das sind Aufgaben, die gerade jetzt lebensnotwendig sind.
5. Zusatzverkäufe pro Gast steigern
Jawohl, das geht – auch in Krisenzeiten! Im direkten Verkauf am Gast stecken noch Reserven. Schulen Sie sich und Ihre Mitarbeiter:innen im Verkauf.
6. Die Preisliste überprüfen
Sind Verschiebungen von Saisonzeiten möglich? Lassen sich Zimmerkategorien ändern? Ist die Einführung von Wochenendpreisen möglich? Oft gibt es erstaunlich viel Potenzial, Bestehendes noch mehr zu optimieren.
7. Mehr Augenmerk auf die Mitarbeiter:innen
Schauen Sie sich jede:n Mitarbeiter:in individuell an: Sind sie an der richtigen Position? Haben den Raum und die Möglichkeiten, ihre persönlichen Stärken auszuleben? Vermitteln Sie gerade jetzt Sicherheit und Wertschätzung und arbeiten Sie mit jedem Teammitglied aktiv daran, die besten Chancen bieten zu können. Vielleicht ist es eine Weiterbildung, eine Umschulung oder ein anderes Arbeitszeitmodell gefragt.
8. Jeden Groschen umdrehen
Zinsabrechnungen der Bank überprüfen. Keine vorzeitigen Kredittilgungen. Privatentnahmen prüfen. Jede kleine Investition auf Notwendigkeit hinterfragen. „Kriegskasse“ für schwierige, lange Zeiten anlegen. Jede Position der Betriebskosten auf die unbedingte Notwendigkeit prüfen.
9. Herzliche Dienstleistung
Äußerste Wachsamkeit bei jedem Gästekontakt. Wir strengen uns gerade jetzt besonders an – das schätzen die Gäste. Herzliche Dienstleistung und Persönlichkeit werden zum Gästebindungsfaktor schlechthin.
10. Selbst fit bleiben
Sich selbst durch Sport und Ernährung körperlich fit halten – aber auch geistig durch Weiterbildung. Die Harmonie im Betrieb, in der Familie bzw. Partnerschaft pflegen. Und nach dem guten Ausschau halten!
Es ist wichtig, sich weiterhin nach vorne zu richten: positiv und engagiert die aktuellen Herausforderungen anzugehen und die Energie dafür aufzuwenden, in die Zukunft zu schauen, auch wenn dies gerade nicht einfach ist. Fokusieren Sie sich auf die Stärken Ihrer Produkte und Dienstleistungen!