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17.10.2022
uservon Stefan Brida
MA Stefan Brida

Stefan Brida, MA

Berater

Innsbruck, Österreich

stefan.brida@kohl-partner.at+43 512 214315+43 664 11 09 269Zum Autor

6 Empfehlungen, wie Sie sich als Hotelier gut auf die kommende Wintersaison vorbereiten

Nach einem doch eher durchwachsenen Winter 2021/22, wo man laut Statistik Austria in Österreich um 27,8% unterhalb der Nächtigungszahlen von 2018/19 lag, war die Sommersaison 2022 vielerorts solide und man lag insgesamt um 4,6% unterhalb des Vor-Covid-Sommers 2019.

Dunkle Wolken ziehen auf, wenn man sich die Berichterstattung seitens der Medien in Bezug auf die nächste Wintersaison 2022/23 ansieht. Explodierende Energiekosten, steigende Zinsen, Verbraucherpreisinflation, Kollektivlohnsteigerungen uvm. Aber hinter jeder dunklen Wolke verbirgt sich der Sonnenschein. Aus diesem Grund hat Stefan Brida, Controlling & Revenue Management Experte von Kohl > Partner Ihnen 6 Tipps zusammengefasst, wie Sie sich gut auf die Wintersaison vorbereiten können:

1. Machen Sie eine radikale Abspeck-Kur.

Erfahrungen aus den Controlling-Workshops bei Betrieben in schwierigen Zeiten zeigen, dass auch in den vermeintlich rationalisierungs-resistenten Fixkosten immer wieder „Fett-Pölsterchen“ aus guten Jahren zu finden sind, die ein Unternehmen schöner und schlanker machen, wenn man sie absaugt. Gerade in der aktuellen Situation gilt es an allen Enden Kosten zu sparen. Hier ein paar sofort umsetzbare Maßnahmen im Bereich der Energiekosten:

  • Beleuchtung tagsüber reduzieren
  • Nachtbeleuchtung nur für wenige Stunden einschalten
  • Gäste & Mitarbeiter für das Energiesparen sensibilisieren
  • Warmwasser reduzieren (Bsp.: 100 Liter Wasser von 10°C auf 60°C zu erwärmen, erfordert eine Energiemenge von 5,82 kWh)
  • Handtuchwechsel reduzieren
  • Reinigung der Dichtung der Kühlhäuser
  • Freistellen aller Heizkörper
  • Veraltete Geräte austauschen & energieeffiziente Geräte der Klasse A anschaffen
  • Minibars temporär eliminieren
  • Wellnessbetriebszeiten optimieren
  • Bewegungsmelder für das Licht installieren & energieeffiziente Leuchten verwenden
  • Wasserflächen abdecken
  • Speisen abkühlen lassen und erst dann ins Kühlhaus stellen
  • Waschtemperatur verringern (60 statt 90 Grad)
  • Waschmaschinen & Geschirrspülmaschinen immer vollfüllen

2. Erstellen Sie Budgets und denken Sie in Szenarien.

Gerade in der aktuellen Situation ist ein sauberes Zahlenwerk Grundvoraussetzung für einen zukunftsfähigen Hotelbetrieb. Budgetieren Sie zumindest zwei Szenarien für die nächste Wintersaison. Der Haupt-Fokus sollte dabei auf die Erlös- (Preise und Auslastungen), Mitarbeiterkosten- & Sachkosten-Prognosen gerichtet werden. Schauen Sie auch auf die Auswirkung möglicher Zinserhöhung auf die Liquidität, berechnen Sie die erforderliche Mindestgästeanzahl auf Basis Ihrer monatlichen Mitarbeiter- & Energiekosten und machen Sie zumindest eine grobe Liquiditätsplanung um Liquiditätsengpässe frühzeitig zu erkennen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist ein transparenter proaktiver Austausch mit unseren Finanzierungspartner:innen von großer Bedeutung.

3. Flexible Nachfrage bedarf flexible Preise.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt noch flexibler zu werden in puncto Preisgestaltung. Wie die Benchmark-Zahlen von Kohl > Partner verdeutlichen, kommen vor allem in den letzten zwei Wirtschaftsjahren Betriebe mit einer dynamischen Preisgestaltung gestärkt aus der Krise. Mit einem Revenue Management System können die sprunghaft ansteigenden Auslastungsspitzen noch besser abgeschöpft werden und so die Umsatzpotenziale, vor allem zu den Hauptnachfragezeiten, deutlich erhöht werden. Analysieren Sie gemeinsam mit Kohl > Partner, ob Revenue Management auch für Ihren Betrieb geeignet ist. Erarbeiten Sie eine neue individuelle Revenue Management Strategie für Ihren Betrieb & schaffen Sie es so, Ihre Preise optimal an das Nachfrageverhalten Ihrer Kunden anzupassen.

4. Starten Sie eine Vertriebsoffensive.

Die aktuelle Inflation zwingt uns nicht nur unsere Preise zu erhöhen und die Kosten zu senken, sondern auch die Nächtigungspotenziale in unseren Betrieben zu steigern. Erarbeiten Sie daher neue Buchungsmotive für neue Zielgruppen (Urlaub mit Hund, Reisen mit Beeinträchtigung, Familien mit Kleinkindern etc.) um vor allem in den nachfrageschwachen Zeiten eine höhere Auslastung zu generieren. Hinterfragen Sie Ihr Marketingbudget hinsichtlich Effizienz. Wofür geben wir im Marketing Geld aus? Nach dem Gießkannenprinzip um unser schlechtes Gewissen zu stillen oder um einen bestimmten Gast zu erreichen? Optimieren Sie zusätzlich den Onlinebuchungsprozess auf Ihrer Website, erarbeiten Sie Direktbuchungsvorteile und erhöhen Sie so den Direktbuchungsanteil in Ihrem Betrieb. Arbeiten Sie bewusst in den Nebensaisonen mit Preisangeboten (4=3 oder 7=6) und vergessen Sie nicht vorher für diese Zeiten den Preis zu erhöhen 😊.

5. Schauen Sie optimistisch in die Zukunft.

Jede Krise ist eine Riesenchance. Auch, wenn die Zeichen für den Tourismus aktuell nicht sehr gutstehen, kann man immer noch besser arbeiten als unsere Konkurrenz und so mittelfristige Wettbewerbsvorteile erzielen.
Krisen machen uns verletzlich. Alles ist auf einmal anders. Wir alle waren noch nie in einer solchen Situation. Aber man kommt nur erfolgreich durch diese Zeit, wenn es einem selber physisch und psychisch gut geht. Deswegen nehmen Sie sich auch in den schwierigsten Zeiten bewusst Ihre Auszeit, achten Sie auf ausreichend Schlaf, gute Ernährung und regelmäßige Bewegung. Denn Sorgen sind wie Nudeln. Wir machen uns meist zu viele.

6. Preissteigerung sind aktuell unvermeidbar.

Wie ein berühmtes Zitat von Karl Otto Pöhl (1980) besagt: „Inflation ist wie Zahnpasta. Ist sie erst mal heraus aus der Tube, bekommt man sie kaum mehr rein.“ Es wäre fahrlässig davon auszugehen, dass die Kosten mittelfristig in der Hotellerie nachhaltig sinken werden. Genau deshalb zwingt es uns auch in puncto Preispolitik zu handeln.

„Ohne Steigerung der Preise verlieren Hotelbetriebe bis zu 50% der Ergebnisse.“
Stefan Brida, Kohl > Partner

Aus diesem Grund sind Preissteigerungen aktuell wirklich unvermeidbar. Viele Betriebe stellen sich jetzt die Frage wie hoch die Preissteigerung sein muss, um die steigenden Kosten aufzufangen und nicht an Profitabilität zu verlieren. Welche Preissteigerung akzeptieren meine Gäste? Wie kommuniziert man diese Preissteigerungen am besten?
All das und vieles mehr zum Thema Preiskalkulation, Inflation, Preissteigerung & Preiskommunikation erhalten Sie im Online-Seminar am 04. November 2022 von Controlling- & Preisexperten Stefan Brida.

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