Kommunikation 

Erstellt: 16.12.2025
MA Jana Große Hokamp

Jana Große Hokamp, MA

Beraterin

Stuttgart, Deutschland

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Nachbericht zum Kohl > Partner PraxisTalk: Respektvoll.Zusammen.Wachsen

Optimierung der Organisationsstrukturen von DMOs

Wie können Doppelstrukturen abgebaut, die Professionalisierung und Effizienzsteigerung bei DMOs in der Praxis umgesetzt werden? Wie geht man mit Fusionierungsprozessen um, wenn Ängste, Machtstreben und politische Egoismen im Wege stehen? Können aus gut gemeinten Konzepten praktisch funktionierende Erfolgsmodelle werden?

Diesen Fragen widmete sich Jana Große Hokamp beim Kohl > Partner PraxisTalk am 10. Dezember 2025 mit Ihren Gästen. Christopher Krull, Senior Berater bei Kohl > Partner Deutschland, eröffnete die Veranstaltung mit einem fachlichen Impuls, in dem er die aktuelle Situation der DMOs sowie deren Zukunftsaussichten beleuchtete. Er stellte heraus, dass das Aufgabenspektrum der DMOs kontinuierlich wächst und präsentierte die entscheidenden Erfolgsfaktoren für DMOs angesichts neuer Aufgaben.

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Besonders betonte er, dass der Erfolg weniger vom Marketingbudget, sondern vielmehr von der Kooperationsfähigkeit abhängt. Diese besteht aus der Bereitschaft zu Kompromissen, dem Vertrauen sowie dem Können und dem Willen zur Umsetzung, was oft die eigentliche Herausforderung darstellt. Abschließend stellte er acht Schritte zur Optimierung vor, die die menschliche Komponente besonders berücksichtigen.

Wie die Optimierung von Organisationsstrukturen in der Praxis aussehen kann, wurde im Anschluss von den drei Referenten gezeigt:

Tourimia Tourismus GmbH- Bernhard Mosandl

Anfang 2023 wurde durch einen Letter of Intent der erste Schritt für den Zusammenschluss von sechs Tourismusgemeinschaften im nördlichen Baden-Württemberg zu einer Dachorganisation unternommen. Ein Jahr später wurde die Tourimia GmbH gegründet. Eine Geschwindigkeit, die zuvor nicht abzusehen war, denn dieser Zusammenschluss scheiterte in den Jahren zuvor mehrmals. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor in dieser Fusion war schlussendlich die Entwicklung einer gemeinsamen Marke, in der sich alle Regionen und Orte wiederfinden konnten. Dennoch erfordert der Prozess weiterhin diplomatisches Geschick, Mut und Verständnis sowie engagierte „Macher“ für die neuen Aufgaben.

Pfälzer Bergland Tourismus GmbH – Philipp Gruber

In Rheinland-Pfalz führten die seitens des Landes angestoßenen Prozess der Etablierung von Touristischen Service Centern (TSC) und die Kritik des Landkreises an der touristischen Struktur zu der Gründung der Pfälzer Bergland GmbH. Nach einer gründlichen Analyse wurde festgestellt, dass die touristische Signifikanz der Region eine eigenständige TSC rechtfertigt. Mit Beteiligung der politischen sowie der operativen Ebene wird der Prozess aktuell durchgeführt. Willige Verbandsgemeinden und Landkreise beschließen die Gründung der GmbH, die über ein Defizitausgleichsmodell finanziert wird. Schrittweise wird in 2026 die Geschäftsführung eingesetzt, weiteres Personal eingestellt sowie die Aufgabenverteilung definiert.

Tourismusverband Wilde Kaiser – Lukas Krösslhuber

Beim Tourismusverband Wilder Kaiser sind die Strukturen mit vier beteiligten Gemeinden eher kleinteilig organisiert, was für Österreich unüblich ist, da einige der Aufgaben auf der lokalen Ebene bleiben. Diese Struktur bietet Vorteile, wie die Nähe zu Stakeholdern und flexible, projektorientierte Zusammenarbeit vor Ort. Gleichzeitig stellt sie aber Herausforderungen dar, insbesondere im Schnittstellenmanagement und in der strategischen Themenentwicklung. Um die unterschiedlichen Interessen zu harmonisieren und Vertrauen aufzubauen, sind klare Kommunikation und strategisches Geschick erforderlich. Obwohl die Region in einigen Bereichen zukunftsfähig aufgestellt ist, besteht zum Beispiel in der Belebung der Nebensaison noch Optimierungsbedarf.

Alle Beispiele und der Impuls zeigen, dass die menschliche Komponente eine zentrale Rolle spielt und nicht vernachlässigt werden darf. Jede Region oder Fusion muss den passenden Weg finden, mit Vertrauen und Mut, um alle Beteiligten mitzunehmen. Es handelt sich um einen fortlaufenden Prozess, der auf verschiedenen Ebenen stattfinden kann und Aufmerksamkeit erfordert.

Die Folien des PraxisTalks finden Sie, inklusive der Unterstützungsmöglichkeiten durch Kohl > Partner, hier:

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