Die Spannungsfelder der kommunalen Bäder

Lebensqualität
Die Spannungsfelder der kommunalen Bäder
Infrastruktur

Mag. (FH) Martin Mayerhofer, MSc
Managing Partner & Geschäftsführer
Villach, Österreich
martin.mayerhofer@kohl-partner.at+43 4242 21 123+43 664 85 88 693Zum AutorEine aktuelle kompakte Markterkundung von Kohl > Partner zeigt ein differenziertes Bild der Sommersaison 2025 in der Bäderbranche: Trotz des verregneten, für viele Anlagen entscheidenden Monats Juli konnte insgesamt eine respektable Besucherfrequenz erzielt werden. Während einige Bäder deutliche Rückgänge gegenüber dem Vorjahr hinnehmen mussten, verzeichneten andere leichte Zuwächse.
Ausschlaggebend war vor allem der außergewöhnlich heiße Juni, der vielerorts überdurchschnittlich hohe Frequenzen brachte und damit maßgeblich zur Gesamtjahresentwicklung beitrug.
Die Eintrittspreise sind nach wie vor sozial verträglich, jedoch geht dies zulasten der Betreiber. Für viele Gemeinden bedeutet der laufende Betrieb der Bäder eine erhebliche wirtschaftliche Zusatzbelastung. Steigende Personal- und Energiekosten verstärken diesen Druck zusätzlich.
Daher werden notwendige Sanierungsinvestitionen häufig verschoben, während echte Attraktivierungsmaßnahmen nur in einzelnen Fällen umgesetzt werden.
Rund 80 % der befragten Anlagen stehen vor größeren Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre. Etwa die Hälfte davon erwartet diese bereits in den kommenden drei Jahren.
Gleichzeitig zeigt die Befragung klar: Kaum ein Betreiber verfügt über gesicherte Budgets für diese Projekte. Damit verschärft sich das Risiko einer schleichenden Angebotsverschlechterung im öffentlichen Schwimmbadwesen.
Um die Versorgung im Sommer langfristig zu gewährleisten, braucht es klare politische Weichenstellungen – sowohl zur finanziellen Unterstützung der Gemeinden als auch zur strategischen Weiterentwicklung der Bäderlandschaft.